Bas
Böttcher
Bas Böttcher ist
Deutschlands bekanntester Slam Poet. Er performt seine
Texte als rhythmischen Sprechgesang auf der Bühne, in
Clubs, Theatern, Diskotheken. In der ganzen Welt ist
der gebürtige Bremer damit unterwegs. Bei Poetry on
the Road ist er inzwischen so etwas wie ein Stammgast.
Das gesprochene
Wort ist sein Metier. Bas Böttcher schreibt nicht für
den Buchmarkt. Seine Gedichte sollen gehört werden –
live und in Farbe. "Der Zauber von Bühnenliteratur liegt
eigentlich im gemeinsamen Erlebnis. Es geht nicht darum,
künstlich irgendwelche Events zu schaffen, die dann auf
die Poesie draufgestülpt werden, sondern die Poesie
selber ist das Ereignis. Das ist was Körperliches. Das
hat mit Herzschlag und Atmung zu tun, mit Bewegung", so
Böttcher. Der junge Mann aus
der Bremer Bahnhofsvorstadt ist Deutschlands Slam Poet
der ersten Stunde. Er erprobt sich gerade als DJ und
Rapmusiker, als in den frühen 90erjahren die Spoken
Word-Welle von den USA nach Europa schwappt. "Und
das ist für mich ein interessanter Moment, wo eine
Kultur, die eigentlich aus den USA kommt, hier auf
europäische Literaturtradition trifft“, erinnert sich
Böttcher. Da entsteht Neues, nie Gehörtes. Und doch,
sagt er, knüpfe seine Lyrik an traditionelle
Literaturformen an. Nicht umsonst zählen Shakespeare und
Pablo Neruda zu seinen Vorbildern. Bas Böttcher stürzt
sich in das Abenteuer Slam Poetry, hilft mit, eine
deutsche "Slamily", ein Netzwerk aufzubauen. 1994 steht
er mit seiner Spoken Word Poesie zum ersten Mal auf
einer Hamburger Bühne – 3 Jahre später gewinnt er die
ersten deutschen Poetry Slam Meisterschaften. Heute lebt
er von seiner Kunst – und das meistens on the road.:
"Ich hatte die Ehre in Duschabeh/Tadschikistan,
Taschkent/Usbekistan, in Brisbane, Montreal, ich war in
Peking, in Paris, in Rom, in Thessaloniki, in
Kopenhagen…" Der diplomierte
Mediengestalter tüftelt ständig an neuen Formen der
Verbreitung gesprochener Lyrik. Seine jüngste Erfindung:
Die Textbox. Ein Glaskasten, schallisoliert, perfekt
geeignet für laute Orte wie Messen oder Flughäfen. In
der Box liest ein Dichter, das Publikum hört über
Kopfhörer zu. Das Medium Buch
spielt für Bas Böttcher eine Nebenrolle. Dennoch sind
einige Titel von ihm erschienen. Der Gedichtband
"Vorübergehende Schönheit", erschienen 2012, gehört in
die erste Reihe zeitgenössischer Lyrik. Mit Jandl und
Ringelnatz wurde der Autor verglichen, seine Texte
stehen in den wichtigsten Anthologien. Aber wirklich
lebendig wird Bas Böttchers Poesie erst auf der Bühne –
Auge in Auge, Ohr an Ohr mit dem Publikum.
Quelle:
http://www.radiobremen.de/kultur/dossiers/poetry-on-the-road/boettcher104.html Letzter Zugriff: 03.02.14
8:58Uhr |